Während sich Joerg Hurschler und das Literaturkollektiv Cosma PRVK, wenn auch nur teilweise freiwillig, mit Distanzen beschäftigt haben, war Lea Elina Hofer gemeinsam mit Babette Walder ganz nah an der Peripherie. Zwischen dem Kollektiv (zurzeit "kolekktiif") jedoch, stand einiges, was das Duo auseinanderhielt und zugleich verbunden hat. Lea beschreibt ihre Performancesituation mit Worten Bildern aus mittelbarer Ferne.
Für die Ausstellung «Last Words from the Periphery» auf der ehemaligen Boesner-Ladenfläche konnten wir den Raum im Raum als Dazwischen nutzen. Das Konzept spannte sich zwischen Seoul, Bern und Zürich und stand zunächst Kopf. Wir steckten gemeinsam im virtuellen Raum. Durch das Aufeinandertreffen von verschiedenen Zeiten, sich digital berührenden Orten und uns, den sich im Prozess kennenlernenden Kunstschaffenden, entstand «Ist das hier Vorort?».
Wir schritten den Raum zunächst virtuell und gedanklich, dann teilweise auch vor Ort ab. Wir gingen mit der Zeit, dann dagegen vor.
In mehreren Calls wurden Gedanken ausgebreitet, ausgetauscht und vermischt. Ideen wurden im einen Dazwischen aufgegriffen und mit ins nächste gebracht - in den jeweiligen Vorort für das darauf folgende.
Die Wand zwischen Nähe und Distanz liessen wir stehen. Durchlöchert, aber intakt.
Ein Raum hallt rot mit Text, ein anderer dröhnt voller Leere und Endlosigkeit. Und er wird live gestreamt. Wir sehen einen Laptop, eine darin herumirrende KI und die Nacht, 7 Stunden zu früh.
Der Drucker gibt uns etwas Greifbares, deckt den Boden mit zeitlosen Momentaufnahmen. Und die erstarrte KI wird vervielfacht durch die Performance aus dem Rot ins Hier und Jetzt herausgetragen.
Wo berühren wir uns? Wer wen? Wo strecken wir uns aus? Auf welche räumlichen und zeitlichen Grenzen stossen wir? Wie viel Veränderung erleben wir, können wir greifen? Bewegen wir uns durch sie oder hindurch? Sind wir connected? Vertrauen wir darauf, einander zu erreichen?
